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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

2042. Beethoven an den Neffen Karl

[Baden, 24. August 1825]

liebes lümperl <?> !

Sieh unser Maha[g]oni-Holz1 , wie es sich regt, mein Plan ist schon gemacht, wir geben das jezige quartett2 dem Art. [aria]3 u. das lezte4 Peters –
seht hab ich nicht auch was gelernt, nun ich sehe, ich machte schon voraus dir zu lieb den Kaufmann – damit du den weg gebahnt findest – dein [sic] Magen ist schrecklich verdorben u. keinen arzt – geschnittene Federn braucht ich schike sie nur in einen Brief – auch samstag schreibe Peters5 nicht, wir warten noch etwas, so thut man als zeigt man ihm, daß es unß gleichgültig ist –
ich nehme seit gestern nichts als Suppe u. ein Paar Eier u. bloß waßer, meine Zung ist ganz gelb, u. ohne Abfüh[r]en u. stärken wird sich mein Magen nie troz dem Comö6 etc doctor7 nie erhohlen – das 3te quartet erhält auch 6 Stücke u. wirklich <in>wird es in <12>10 höchstens 12 tägen ganz [vo]llendet* seyn – habt mich lieb bester u. wenn ich euch wehe thue, geschiehts nicht, um euch wehe zu thun, sondern um euch für die Zukunft wohl zuthun – jezt schließe ich wieder – ich umarme dich von Herzen, sey nur lieb gut Fleißig u. aufrichtig, <so>damit <sind>ist allem meinem Glück Grenzen gesezt – schreibe lieber sohn, mir ist leid alle deine Bewegungen wegen mir es wird sich schon erleichtern – Holz scheint unß Freund können zu werden – ich erwarte ein baldiges schreiben von meinem Benjamin

dein treuer vater
Baden am 24ten aug.



1 Gemeint ist Karl Holz.

2 Op. 132.

3 Mathias Artaria.

4 Op. 130.

5 Samstag (27.8.1825) war der Posttag für die nach Leipzig und das nördliche Deutschland abgehenden Briefe. Beethoven hatte dem Neffen am 22.8.1825 (s. Brief 2037) einen Entwurf für sein Schreiben an Peters geschickt (Brief 2036).

6 Gemeint ist wohl "homö" [opathisch].

7 Wohl Dr. Anton Braunhofer, ein Anhänger der von Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 – 1843) begründeten Homöopathie. Er behandelte Beethoven seit April 1825 und hatte ihm statt stärkender Mittel eine strikte Diät verordnet. Der Neffe berichtet in einem Gespräch über Homöopathie im Juli 1825, Braunhofer habe Beethoven einmal "in einem Recept den Million sten Theil eines Grans von einem Safte verschrieben" , s. BKh 8, S. 21.


© 1998 G. Henle Verlag, München