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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

2057. Beethoven an den Neffen Karl

Baden <am> Aben[d]s am 14ten Septemb . [1825]

Lieber Sohn!

Entweder es regnet morgen u. vieleicht stark oder auch gar nicht, beydes ist für mich <in ...?> nachtheil.[ig] der schreckliche staub wie auch der Regen –
leid thut es mir dich mit diesem alten teufel1 so lange wissen zu müßen halte nur immer fern von ihr – du must ihr einen Brief in meinem Nahmen an den Verwalter das spitals schreiben,2 wo du anführst, daß sie am ersten nicht gekommen zum Theil weil sie nicht wohl theils weil mehrere Menschen hieher zu mir gekommen3 – Bastà così –
hier die 40 fl. für den Correpetitor,4 laß dir den Empfang schriftl. bestätigen, wie vielen Irthümern entgeht man da, u. dies thut jeder, welcher für einen andern bezahlt, hat doch Holz die Quittung von Rampel5 <ge> unauf geford. gebracht, thun andere nicht dasselbe! –
die weiße weste nimm du, u die andere läst du für mich machen – den Metronom könntest du mitbringen, er ist nicht zu machen – nimm deine leintücher u. 2 Dekken mit –
Bleystifte Federn erstere jedoch nirgends als an der Brandstadt könntest du wohl mitbringen.6

u. nun leb wohl lieber sohn kom morgen u ja nicht zu spät in Meine Arme, vieleicht wird es regnen
I
s
d
Fr
dies
Beste
wem werde,
die schönsten Früchte br

wie immer dein treuster
vater

Es war nicht anders zu machen als dir mit der alten den Zeiselwagen, we[l]cher doch mit allem 8 fl. 30x kostet, zu schicken, – vergiß nichts auch deine Gesundheit nicht.



1 Gemeint ist die Haushälterin Barbara Holzmann.

2 Barbara Holzmann war Versorgungsempfängerin des Bürgerspitals zu St. Marx. Um längere Zeit außerhalb des Hauses zubringen zu können, mußte sie Urlaub erbitten, s. BKh 6, S. 346. Da der genehmigte Urlaub offenbar seit 1. September überschritten war, stand sie in Gefahr, ihren Versorgungsplatz zu verlieren und Beethoven mußte sie beim Verwalter entschuldigen.

3 Beethoven war am 2.9.1825 von einer Gesellschaft von Musikern (Holz, Haslinger, Piringer, Sellner, Würfel, Graf und Kuhlau) besucht worden.

4 Es handelt sich um das monatliche Honorar für den Korrepetitor, der dem Neffen seit Mai 1825 Nachhilfe bei seinem Studium im Polytechnikum erteilte. Dieser Korrepetitor, dessen Name später mit Klaps (Klabs) angegeben wird, war noch bis Juli 1826 tätig. Bei den Untersuchungen nach dem Selbstmordversuch des Neffen (6.8.1826) stellte sich heraus, daß Klaps stets nur 30 Gulden Honorar verlangt hatte. 10 Gulden verwendete der Neffe für eigene Zwecke, s. BKh 10, S. 160 und S. 372, Anm. 448 und 451.

5 Wahrscheinlich ist eine Quittung für die Kopiatur von op. 132 gemeint, nicht überliefert.

6 Einige der Aufträge in diesem und im vorhergehenden Absatz notierte Beethoven zuvor in BKh 8, S. 140f.


© 1998 G. Henle Verlag, München