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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

2260. Beethoven an Ignaz Moscheles in London

Wien 22. Febr. 1827.

Mein lieber Moscheles !

Ich bin überzeugt, daß Sie es nicht übel nehmen, daß ich Sie ebenfalls wie Sir Smart, an den hier ein Brief beyliegt,1 mit einer Bitte belästige. Die Sache ist in Kürze diese. Schon vor einigen Jahren hat mir die philharmon ische Gesellschaft in London die schöne Offerte gemacht zu meinem Beßten eine Akademie zu veranstalten.2 Damals war ich Gott Lob nicht in der Lage, von diesem edlen Antrage Gebrauch machen zu müssen. Ganz anders ist es aber jetzt wo ich schon bald 3 Monathe an einer äußerst langwierigen Krankheit darnieder liege. Es ist die Wassersucht. – Schindler wird Ihnen hier beyliegend mehr davon sagen.3
Sie kennen seit lange mein Leben, wissen auch, wie und von was ich lebe. Ans Schreiben ist itzt lange nicht zu denken, und so könnte ich leider in die Lage versetzt werden, Mangel leiden zu müssen. – Sie haben nicht nur ausgebreitete Bekanntschaften in London, sondern auch bedeutenden Einfluß bey der philhar. Gesellschaft. Ich bitte Sie daher, dieses so viel als es Ihnen möglich anzuwenden, daß die philhar. Gesellschaft jetzt von Neuem diesen edlen Entschluß fasse, und bald in Ausführung bringen möge. Des Inhalts ist auch beyliegender Brief an Sir Smart, so wie ich einen bereits an Hrn Stumpff4 abschickte. Ich bitte Sie nur, den Brief an Sir Smart einzuhändigen, und sich zur Beförderung dieses Zweckes mit ihm und allen meinen Freunden in London zu vereinigen.
Selbst das Diktiren wird mir schwer, so schwach bin ich. Empfehlen Sie mich Ihrer liebenswürdigen Frau Gemahlin5 , und seyen Sie überzeugt, daß ich stets seyn werde

Ihr Freund
[Beethoven]6
Antworten Sie mir doch bald, damit ich höre, ob ich was zu hoffen habe.

de Vienne
A Monsieur I. Moscheles celebre Pianist et Compositeur à Londres. aux soins des Mrs N.M. Rothschild & Comp



1 Brief 2259 .

2 Vgl. Brief 2259 Anm. 3 und Brief 2256 Anm. 3 .

3 Brief 2261 .

4 Brief 2256 vom 8.2.1827.

5 Charlotte Moscheles geb. Embden (1805 – 1889).

6 An der Stelle der herausgeschnittenen Unterschrift ist ein Zettel mit der Bemerkung Moscheles' aufgeklebt: " Beethovens Unterschrift verschenkt."


© 1998 G. Henle Verlag, München